Das Projekt Landmusik mit Thomas Doss

Landmusik

 

 

 

 

 

Zur Idee:

Der Deutsche Musikrat führt das Programm Landmusik mit Fördermitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) durch. Ziel ist die Stärkung des Musiklebens im ländlichen Raum, um so einen Beitrag zur qualitativen Annäherung von urbanen und ländlichen Räumen zu leisten. Die kulturelle Vielfalt, die das Musikland Deutschland ausmacht, soll auch in der Fläche wahrnehmbar sein. Nur wenn die kulturelle Entwicklung mit der wirtschaftlichen Schritt hält, kann die Lebensqualität im ländlichen Raum Alternativen zu den großen Städten bieten.

Unser Projekt:

Dank der großzügigen Förderung des Deutschen Musikrates ist es uns gelungen, den international bekannten österreichischen Komponisten Thomas Doss für unser Projekt „Saarlandlieder“ zu gewinnen. Durch intensive Recherchen vor Ort, in Archiven und der Sichtung bislang verschollen geglaubter Faksimile ist so im Dezember 2021 ein großartiges Werk entstanden, das regionale Melodien in einem modernen Kontext neu entstehen lässt. Mit dem Titel „Der weiße Hirsch“ hat Thomas Doss die musikalischen Funde in einer Sage um den Ritter Maldix verwoben, die im Kreis Saarlouis seit Jahrhunderten bekannt ist. 

Die Sage vom Maldix:

Die Burg auf dem Litermont wurde von Maldix vom Litermont (wahrscheinlich ein schon früh erfundener Spottname, lat.: maledictus = „schlecht“ genannt, Einer über den man Schlechtes redet – das Gegenteil wäre benedictus) und seiner Mutter Margarete bewohnt. Ritter Maldix war ein wilder Jäger und wüster Zecher. Alle Ermahnungen seiner Mutter waren umsonst. Maldix, so die Sage, hatte auch einen ebenso gerechten wie frommen Bruder, der mehr auf die Mutter in seinem Wesen gekommen war, und auf der nahen Siersburg seinen Wohnsitz gehabt haben soll. Wenn Maldix wieder einmal auf der Burg Litermont besonders schlimm tobte und fluchte, soll Margarete durch einen, nur ihr bekannten, unterirdischen Gang vom Litermont zu ihrem frommen Sohn auf die Siersburg geflohen sein.

Am heiligen Karfreitag in den frühen Morgenstunden vor Sonnenaufgang, als Margarete sich zur Andacht in die Nalbacher Kirche begab, wollte Maldix gegen den innigen Wunsch und trotz der schlimmen Vorahnung seiner frommen und mildtätigen Mutter mit seinen lasterhaften Spießgesellen eine wilde Treibjagd im Nalbacher Herrenwald veranstalten. Dabei entdeckte er einen großen Hirschen und hetzte ihn durch den Wald auf den Litermont. In gotteslästerlicher Weise habe er ausgerufen: „Heute stirbt der Herr für dich, Mutter, und der Hirsch für mich.“ Als Maldix im verblendeten Jagdrausch von seinem, vor einer steil abfallenden Felsklippe scheuenden Pferd fiel, stürzte er grässlich schreiend in die tiefe (Teufels-)Schlucht und kam grausam zu Tode. Mit zerschlagenen Gliedern fand ihn die Jagdgesellschaft in seinem Blut. Der geheimnisvolle Hirsch aber war verschwunden.

Im nächtlichen Sturmwind, besonders in den Rauhnächten, hört man der Sage nach den unerlösten Geist des Maldix, begleitet von verwehtem Hundegebell, Peitschenknallen, Hörnerklang, dem Hallo der Jäger und unheimlichem Funkensprühen, noch heute auf einem glühenden Wagen, Unglück bringend, durch das Primstal und den Dillinger Wald brausen. Margarete vom Litermont, seine aufgrund des unseligen Todes ihres Sohnes gramgebeugte Mutter, stiftete darauf in Nalbach den Glockenzehnten, weshalb sie nach ihrem Tod im Chor der Kirche zu Nalbach begraben wurde.

Die Uraufführung:

Die Uraufführung des Werkes erfolgte aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Auflagen im kleinen Kreis und ausschließlich im Online Format. Eine große öffentliche Darbietung findet am 06. Mai 2023 in der Glückaufhalle in Wadgassen statt. 

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